Friedfertige Antisemitinnen? Frauen als Täterinnen im Nationalsozialismus

Art: Vortrag

Datum: 28.11.2018

Uhrzeit: 19.00 Uhr

Veranstalter: AG Input

Ort: Kulturzentrum "LiZe", Dahlienweg 2a, 93053 Regensburg

Jahrzehntelang hat die „neue Frauenbewegung“ ein positives, auf den Opferstatus zentriertes Bild von „der Frau“ im NS gezeichnet, was nicht selten zu einer den Holocaust verharmlosenden Argumentation führt(e). Entgegen der Tatsache, dass Frauen als KZ-Aufseherinnen oder Denunziantinnen an der antisemitischen Ausgrenzung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden mitwirkten, wurden sie in feministischen Schriften oft als auf die Mutterrolle reduzierte „Gebärmaschinen“ dargestellt – ein feministischer Fall von Täter(innen)-Opfer-Umkehr.

Im Vortrag wird die Referentin Frauen als Täterinnen im Kontext der Beteiligung am NS nachzeichnen sowie die Frage aufwerfen, ob Antisemitismus bei Frauen und Männern die gleichen Bedürfnisse befriedigt oder ob entsprechend der verschiedenen Geschlechterrollen unterschiedliche Inhalte projiziert werden.

Ljiljana Radonić, Lehrbeauftragte am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien. Derzeit Habilitationsprojekt über den „Zweiten Weltkrieg in postsozialistischen Gedenkmuseen“ am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Zurück

Weitere Informationen