Oberpfälzer Verein entlässt rechten Jugendtrainer

Ein Fußballverein aus der Oberpfalz hat sich von einem Trainer mit extrem rechten politischen Ansichten getrennt. Das berichten die Oberpfalz-Medien (Onetz, Der neue Tag). Der Redaktion waren Belege dafür zugespielt worden, dass der Jugendtrainer in extrem rechten Kreisen verkehrt. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern gibt in dem Artikel Tipps, wie Vereine mit solchen Fällen umgehen und sie vermeiden können.

„Es ist ein wichtiges Zeichen, dass der Verein so schnell und konsequent handelt. Das ist leider nicht selbstverständlich“, wird Jan Nowak von der Mobilen Beratung zitiert. Die Gefahr der offenen oder subtilen Beeinflussung der Jugendlichen sei keinesfalls zu unterschätzen. „Leider werden rassistische, antisemitische oder sexistische Sprüche in Vereinen noch immer regelmäßig ignoriert oder verharmlost“, so Nowak gegenüber Oberpfalz-Medien. Eine klare Positionierung der Verantwortlichen sei aber nötig, um einer Normalisierung und damit weiteren Verbreitung von extrem rechten Einstellungen und Verhaltensweisen entgegenzuwirken.

Nowak empfiehlt Vereinen, sich im Zweifelsfall Unterstützung bei Beratungsstellen oder dem Fußballverband zu suchen. Und er rät zu handeln, bevor es überhaupt zu Verdachtsfällen kommt. „Wenn in einem Verein ein menschenrechtsorientiertes Klima herrscht, ist dieser von vornherein unattraktiv für Rechtsextreme“, erklärt der Berater. Es sei deshalb sinnvoll, entsprechende Werte, die viele Vereine ohnehin leben, selbstbewusst nach außen zu kommunizieren. Er schlägt zum Beispiel eine antirassistische Positionierung im Leitbild, auf der Homepage oder auf der Bande. Außerdem sollte es Ansprechpersonen geben, an die sich potenziell Betroffene vertrauensvoll wenden können.