Ob bei Aktivitäten extrem rechter Gruppen im Jugendzentrum, dem Versuch der gezielten Unterwanderung von Gremien und Beiräten oder aber rassistischen Äußerungen im direkten Umfeld durch Klient:innen oder Kolleg:innen. Pädagog:innen und Fachkräfte aus den Bereichen Soziale Arbeit und Schule, stehen im Umgang mit extrem rechten Vorkommnissen häufig vor besonderen Herausforderungen, unter anderem deswegen, weil zu vielen Klient:innen professionelle Bindungen bestehen, die einen schlichten Abbruch unmöglich machen. Zudem bedarf es in vielen Fällen der Unterstützung von Arbeit- und Auftraggeber:innen, die oft erst entsprechend sensibilisiert werden müssen. Bei ohnehin schon knappen Ressourcen fehlt dazu im Arbeitsalltag meist die Zeit.
Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus unterstützt auf Anfrage daher gezielt durch:
- Sensibilisierung, Information und Aufklärung vor Ort, u.a. zu Codes, Symbolik und Aktionen der extremen Rechte
- Die gemeinsame Erarbeitung von Handlungsstrategien mit den Ratsuchenden
- Die Ansprache und Einbindung von Arbeit- und Auftraggeber:innen
- Die Begleitung bei Leitbildprozessen und bei der Formulierung von Statuten in Organisationen, um einen professionell verankerten Handlungsrahmen zu schaffen
- Die Vernetzung zu weiteren Akteuren in der Gemeinde oder im Umfeld der Ratsuchenden
Handelt es sich bei den Beratungsanliegen um Fragen zum eigenen pädagogischen Umgang mit beispielsweise Schüler:innen oder zur eigenen Beratung von Klient:innen oder Familien, so bietet die Familien-, Umfeld- und Elternberatung zu Rechtsextremismus (F.U.E.R.) Unterstützung für Fachkräfte an. Im Rahmen von kollegialen Fach- oder Fallberatungen können eine klare Einschätzung und Einordnung der Situation erarbeitet und Handlungsstrategien entwickelt werden. Darüber hinaus kann F.U.E.R. fallspezifisch zu Co-Beratungen hinzugezogen werden und bietet Expertise zu Fragen von Kindeswohlgefährdung in extrem rechten oder neonazistischen Familien.
Im Falle der Bedrohung oder körperlichen Gewalt gegenüber Klient:innen, Kolleg:innen oder anderen Personen im eigenen Umfeld, wenden sich Fachkräfte an die Beratungsstelle B.U.D., der nicht nur Betroffene von extrem rechter und rassistischer Gewalt, sondern auch deren Angehörige und Begleitpersonen unterstützt.